Sonntag, 14. November 2010
Warum dieser Blog überflüssig werden könnte
Nicht die Massenmorde in Libanon und Gaza, nicht die tägliche Misshandlung und Demütigung von 3,5 Millionen Menschen, denen Wahlrecht, Wasser, Bildung, Arbeit verwehrt werden, hat dazu geführt, dass in Deutschland ein Umdenken feststellbar ist.

Die Süddeutsche Zeitung, die fast täglich die Solidarität mit Israel verkündete und auch diesen Samstag wieder dazu aufrief, 6 Millionen-Euro für das bekanntlich völlig vergessene Holocaust-Gedenken zu sammeln, ist in ihrem Ton weniger euphorisch geworden.
Ein Kommentat erschien, in dem etwas Unerhörtes stand: Daß Israel, der Vorreiterstaat westlicher Werte im Gebiet der islamischen Untermenschen, keinen Frieden wolle.
Das weiß zwar jeder Mensch seit 1967, aber schreibn darf man das nie.
Was hat nun diesen Wandel in Deutschland herbeigeführt? Mehrere Dinge. Die Deutschen sind zunehmend mit den USA unzufrieden und möchte deren Kriege nicht mehr unterstützen. Sie sehen nicht ein, warum friedliche Hilfsschiffe angegriffen und deren Besatzung massakriert werden muß. Sie wundern sich, dass Dirk Niebel nicht nach Gaza einreisen darf. Sie ärgern sich so richtig über den Betrug in der Jewish Claims Conference.

Alfred Grosser hat es auf den Punkt gebracht: Die Politik Israels erzeugt Antisemitismus.
Das soll sie aber auch, denn ohne Antisemitismus kann Israel zumindest in Deutschland keine politische und finanzielle Unterstützung mehr für seinen Staaatsterrorismus erwarten.

Die Deutschen sind einfach müde von der ständigen Lüge, Israel wolle Frieden. Deutsche wollen immer Frieden, aber sie schließen ihn auch, wenn sie ihn wollen.

Israel will nie Frieden und hofft, die USA zum Krieg gegen den Iran und zu einem dritten Libanonkrieg anstiften zu können. Mit Barak Obama hat Israel einen Präsidenten gefunden, der außenpolitisch durch die Israel-Kriegerin Hillary Clinton tatsächlich zu diesem Schritt gedrängt werden könnte.

Die USA und Israel versuchen, den Iran derart wirtschaftlich zu schädigen, dass dieser immer radikaler wird. Dies ist ja auch in Gaza und bei der Hamas gutgegangen.

Leider sind die Deutschen von dieser Taktik, die ja bereits gegenüber Saddam Hussein angewandt wurde, wenig begeistert.

Die dauerhafte Destabilisierung des Nahen Ostens, um die Ölländer zu zwingen, ihr Öl billig zu verkaufen und vom Geld Rüstungsgüter und "Sicherheit" zu bezahlen, liegt nicht im Interesse Deutschlands.

Es könnte deshalb sein, dass die deutsche Israellobby neben ARD und ZDF, die schon lange nicht mehr mithetzen möchten, auch Spiegel, SZ, Zeit und FAZ verliert.

Exemplarisch dafür ist der winzige Artikel, den die FAZ - noch dazu im Lokalteil - zum Israelkongress veröffentlichte:
http://www.israelkongress.de/presse-ext.html
Man beachte das Ende, mit dem der FAZ-Redakteur geschickt seine Meinung ausdrückte, ohne als Urheber als Antisemit angeklagt zu werden.

Selbst im zionistischen Kampfblatt Welt ist es ruhiger geworden. BILD schweigt.

Damit könnte dieser Blog überflüssig werden.

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