Freitag, 12. Oktober 2007
Die jüdische Steinigung durch die israelische Armee - unglaublich, aber wahr!
Aktuell: Nachdem die WELT-Debatte eine Link zu dieser Reportage zunächst gelöscht, nun aber wieder zugelassen hat - inzwischen haben dort User selbst das Video gesehen und diskutieren darüber - droht nun die Löschung von einigen Beiträgen ausgerechnet bei blogger.de:

https://hilfe.blogger.de/stories/937400

Ich ersuche deshalb die Besucher, die Reportage und die Quellen zuerst zu lesen, bevor sie sich selbst zum Aufruf zur Zensur entschließen.

Lange war es ein böswilliges Gerücht, das man nicht glauben wollte: israelische Soldaten sollen palästinensischen Jugendlichen mit Steinen die Gliedmassen zertrümmert haben - auf Anweisung des Verteidigungsministeriums, um ihnen beizubringen, daß man nicht mit Steinen wirft.

Auf dem Weg zur Steinigung?


Regelmäßig werden israelische Greueltaten, wie etwa die Ermordung der englischen Friedensaktivistin Rahel Carrie, als Propaganda abgetan und werden in unseren Medien überhaupt nicht erwähnt.

Die jüngsten Debatten um Antisemitismus in Deutschland brachten durch den unermüdlichen Jörg Sutter - ihm werde ich noch einmal einen eigenen Kommentar widmen - dieses Gerücht wieder hervor: Er selbst, so postete er in der WELT-Debatte, habe 1984 ein Video gesehen, das die Steinigung zeigte:

http://debatte.welt.de/weblogs/148/apocalypso/40994/arno+lustiger+fordert+bericht+ueber+antisemitismus

Offensichtlich bemühte er sich anschließend, nachdem er von anderen Usern für für wahnsinnig erklärt worden war, Belege zu finden und postete u.a. einen Link zu einem Bericht der WHO, der tatsächlich erwähnte, es seien auch Palästinensern "mit großen Steinen die Knochen gebrochen worden":

http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/85255db800470aa485255d8b004e349a/cd16d98dc2f49e21052567ed00532e7b!OpenDocument



Sutter kündigte weiter an, diesen Film finden und selbst bei YouTube posten zu wollen. Nun, Sutter hat sich hier offensichtlich mehrfach getäuscht:

1.) Die Steinigung fand nicht 1984, sondern in der ersten Intifada 1987 statt. Dies würde auch erklären, warum die Quellen dazu relativ spät, nämlich vom 12. Mai 1989 und teilweise 1991 datieren.

2.) Die Aufnahmen des Fernsehteams von CBS sind zumindest meines Wissens nie vollständig veröffentlicht worden. Jedoch muß Sutter eine Szene gesehen haben, die noch in Schwarz-Weiß gefilmt war. Grund dafür war das damalige Broadcast System HI-Band U-Matic von SONY, das bei schlechteren Belichtungen nur in SW brauchbare Ergebnisse brachte bzw. auch niedrigere Kosten für das Bandmaterial hatte. In gefährlichen Krisengebieten arbeitete man damals zudem noch mit den kleineren und leichteren SW-Videokameras.


Trotz dieser schlechten Quellenlage habe ich amerikanische Freunde damit beauftragt, dieses Video ausfindig zu machen - keine leichte Arbeit, weil es ja um das Pre-Internet-Zeitalter geht und das Interesse, daß diese Bilder je veröffentlicht werden könnten, in den USA nicht gerade besonders groß sein dürfte.
Zum Glück kannte Lucy einen Archivar aus der New School of Social Research in der 5th Avenue, der legendären sozialwissenschaftlichen Hochschule, an der u.a. Hannah Arendt und Hans Jonas gelehrt haben. Er kannte wiederum einen jüdischen Soziologen, der selbst dieses Video gesehen hatte - allerdings nur als Ausschnitt.
Der Clou: Dieser Ausschnitt ist tatsächlich auf YouTube gepostet worden und trägt den Titel
"Break the bones strategy".
Die Szene, in der ein israelischer Soldat den Arm des Jugendlichen festhält, während ein anderer ihm mit einem ca. 5kg schweren Stein den Oberarm zertrümmert, beginnt auf 1.09 Minuten. Man sieht noch, wie nach diesem alttestamentlichen Scharia-Akt ein dritter Soldat auch noch auf das Opfer eintritt.
Achtung, dieses Video ist nichts für schwächere Nerven!

http://www.youtube.com/watch?v=klMXpvOFuOQ

Es wäre nun interessant, die Täter wie das Opfer zu identifizieren und zu fragen:

1) Sind sie für diese Taten angeklagt oder verurteilt worden?
2) Dürfen sie frei nach Europa oder in die USA einreisen?
3) Welche Vorgesetzten haben diese Taten geduldet oder befohlen?
4) Wo kann das Opfer auf Entschädigung klagen?
5) Hat das Opfer diese Untat überhaupt überlebt?

1987 war Ariel Sharon bereits Minister der Likud-Partei.

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